Nordische Wintergäste an der Westküste Estlands
Eulen, Raufußhühner und Spechte in den Wäldern
Eine ornithologisch geführte Kurzreise für bis zu 7 Teilnehmer
Allgemeines
Im Spätwinter, noch vor Ankunft der ersten Zugvögel, wird die Avifauna Estlands von der Anwesenheit vieler nordischer Wintergäste dominiert, denen das ausreichend vorhandene Nahrungsangebot in den tiefen und eisfreien Gewässern entlang der Küste Westestlands eine ideale Überwinterungsgrundlage bietet. Innerhalb der zerklüfteten Küstengewässer rund um die Insel Saaremaa tummeln sich Tausende verschiedener Meeresenten, Säger und Schwäne. Im Binnenland überfliegen Schwärme von Schneeammern die nur noch lückig verschneite Offenlandschaft. Regelmäßig werden die seltenen Sperbereulen gesichtet.
Anfang März beginnen aber auch die in Estland heimischen Vögel, sich auf die kommende Brutsaison vorzubereiten. Stein- und Seeadler haben die Bruthorste längst besetzt, Spechte untermauern ihre Paarungsbereitschaft lautstark durch ein weithin hörbares Trommeln. Auch auf den Balzplätzen der Birkhähne ist ein erstes Gullern zu vernehmen, und die heimischen Eulen haben ihre Brutlebensräume bezogen.
Im Zeitraum zwischen Nachtfrost und Schneeschmelze möchten wir Sie zu einer ornithologischen Raritätenreise einladen, deren Höhepunkt die Beobachtung der weltweit seltenen, weil nur sehr lokal vorkommenden Scheckente darstellt. Sie überwintert in der nördlichen Ostsee, speziell innerhalb der Küstengewässer des westestnischen Inselarchipels.
Details/Programm
5-Tage-Kurztour „Nordische Wintergäste“
Tag 1: Ankunft in Tallinn
Ankunft und Begrüßung am Flughafen und direkte Weiterfahrt auf die Insel Saaremaa; Unterkunft in einem Gutshof; gemeinsames Abendessen.
Am Abend unternehmen Sie ein erstes Eulen- und Spechtverhör in der näheren Umgebung unserer Unterkunft.
Tag 2: Meeresenten auf Saaremaa
Ganztägige Exkursion entlang der Nordwestküste der Insel Saaremaa; Abendessen und Unterkunft im Gutshof.
Den heutigen Tag verbringen Sie mit mehreren Beobachtungshalten, immer in unmittelbarer Meeresnähe. Der entlang der Nordküste hoch aufschließende Baltische Glint bietet mit seiner Kliffküste beste Möglichkeiten, die weitläufigen Meeresbuchten und Küstengewässer optimal einzusehen.
Neben der Beobachtung von Eider-, Eis-, Samt- und Trauerenten wird der heutige Tag aus ornithologischer Sicht durch das hiesige Vorkommen der Scheckente gekrönt, die in einer kleinen Population mit jährlich zunehmender Individuenzahl (ca. 600 bis 1.500 Exemplare) die nordöstliche Ostsee als Überwinterungsplatz nutzt. Man geht inzwischen davon aus, dass die stetige Zunahme an Überwinterungsgästen entgegen dem allgemeinen Bestandsrückgang auf eine Verschiebung des sibirischen Brutareals in Richtung Westen zurückzuführen ist.
Besonders imposant zu beobachten sind die von der Scheckente oft synchron vollzogenen Richtungsänderungen und Abtauchbewegungen innerhalb des gesamten Trupps.
Tag 3: Zwischen Ostsee und Rigaer Bucht
Ganztägige Exkursion entlang der Südwestküste der Insel Saaremaa; Abendessen in einem Windmühlenrestaurant in Kuressaare; Unterkunft im Gutshof.
Während des heutigen Tages unternehmen Sie eine Exkursion auf die schmale Halbinsel Sõrve, die sich im südwestlichen Saaremaa hin zum lettischen Festland hin erstreckt. Die ca. 30 Kilometer lange Landzunge trennt die offene Ostsee von der Rigaer Bucht und bietet den nach Norden ziehenden Vögeln vor allem Windschutz und bereits im März erste eisfreie Flachwasserbereiche.
Die Küste Lettlands in Sichtweite, dient Sõrve zudem besonders Kleinvögeln als „Trittbrett“, da die Halbinsel als weithin sichtbare Landmarke den gefährlichen, weil stark witterungsabhängigen Überflug über die großen Wasserflächen des offenen Meeres verkürzt. Deshalb bündeln sich hier mehrere Zugrouten, und bei guten Witterungsbedingungen erreichen Trupps von Kleinvögeln die Halbinsel im Minutentakt. Somit können Sie heute auf Rot- und Wacholderdrossel, Heidelerche und Steinschmätzer hoffen.
Auf den offenen Wasserflächen ist die Beobachtung von Zwerg- und Mittelsäger sowie Pfeif- und Schellente ebenso wahrscheinlich, wie Sie auf den Alvaren mit etwas Glück das „Meckern“ der ersten Bekassinen vernehmen können.
Tag 4: Der Nationalpark Matsalu und die „Western Taiga“
Ornithologische Ganztagesexkursion mit Beobachtungshalten und Kurzwanderungen; Rückkehr auf das Festland, Unterkunft und Abendessen im Feriendorf.
Am Morgen steht eine weitere Scheckenten-Beobachtung auf dem Programm, bevor Sie die Nordküste der Insel Saaremaa entlang in Richtung Fährhafen fahren. Da die inneren Küstengewässer im Winter meist komplett zufrieren, bilden sich ab März täglich größer werdende Offenwasserflächen, und innerhalb dieser Treibeisfelder versammeln sich viele Vögel.
Während der Überfahrt zum Festland wird Ihnen vielleicht die Beobachtung einer Eismöwe gelingen. Häufig zeigen sich Ringelrobben.
Nach einem Zwischenhalt an der Südküste der Bucht von Matsalu, wo sich die bereits eingetroffenen Blässgänse und Singschwäne versammeln, erreichen Sie am Nachmittag den Nordwesten Estlands und damit eine der waldreichsten Regionen des Landes. In den sehr boreal geprägten Waldbiotopen gilt unser besonderes Interesse den Raufußhühnern und heimischen Spechtarten, zu denen unter anderem Schwarz-, Dreizehen- und Weißrückenspecht zählen.
Sie werden außerdem am Kap Põõsaapea, der nordwestlichsten Spitze des Festlandes, Gelegenheit für eine weitere Seevogelbeobachtung haben. Hier ist es manchmal auch möglich, unter den Eis- und Schellenten eine Gryllteiste auszumachen.
Für den Abend ist ein Eulenverhör im Revier eines Habichtskauzes geplant.
Tag 5: Rückkehr nach Tallinn und Heimreise
Heute heißt es Abschied nehmen. Wir bringen Sie zum Flughafen nach Tallinn zurück, von wo aus Sie wieder die Heimreise antreten.Am frühen Morgen werden Sie in den Heidemoorlandschaften auf Spuren von Auer- und Birkhühnern stoßen, und mit etwas Glück gelingt uns sogar die Beobachtung eines Elches, der im zeitigen Frühjahr morgens oft auf die zunehmend schneelosen Freiflächen tritt.
Bevor Sie die estnische Hauptstadt erreichen, unternehmen Sie noch eine weitere Vogelbeobachtung am Keila-Fluss, der unweit von Tallinn mit einem imposanten Wasserfall in den Finnischen Meerbusen mündet. In den schnellfließenden Abschnitten des Unterlaufes ist häufig die Wasseramsel anzutreffen. Auch der Eisvogel kommt hier vor.
Leistungen/Preis
Reisetermine: | 26. Februar bis 2. März 2025 |
12. bis 16. März 2025 |
Reisepreis p. P.
(bei Übernachtung im Doppelzimmer):
795,- Euro
Einzelzimmerzuschlag: 115,- Euro
Alleinreisende sind herzlich willkommen!
Folgende Leistungen sind inklusive:
- 4 Übernachtungen in landestypischen Mittelklassehotels (***)
- Vollpension an allen Tagen (Frühstück, reichhaltige Picknick-Päckchen, Abendessen)
- sämtliche Transfers im Kleinbus (inkl. Fährüberfahrten)
- fachkundige, deutschsprachige Reiseleitung an allen Tagen
- Möglichkeit zur Benutzung von grundlegender Fach- und Bestimmungsliteratur
- ausführliches Reiseberatungsgespräch bei Ankunft
- alle Reservierungs- und Buchungsentgelte
- Reise-Sicherungsschein
Unser Tipp
Im Anschluss an die Exkursionstage entlang der Westküste bestünde die Möglichkeit, die Kurzreise Haselhuhn, Sperlingskauz und Luchs im Lahemaa-Nationalpark anzuschließen und beide Touren miteinander zu kombinieren.
Buchung
Wenn Sie an dieser ornithologischen Kurzreise interessiert sind, nutzen Sie bitte unser Buchungsformular (PDF-Datei)* oder senden Sie eine Mail an adrian(at)baltikumreisen.de mit dem Betreff „Nordische Wintergäste“ und teilen Sie uns bitte mit, für wie viele Reisende Sie buchen möchten.
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