Küstenlandschaften Estlands und Lettlands –
Naturerlebnis & Kulturgenuss

Eine geführte Kleingruppenreise an die Küsten Estlands und Lettlands
für 6 bis 14 Teilnehmer

Allgemeines

„Fehmarn, Rügen, Usedom – Vogelfluglinie, Kreidefelsen, Kaiserbäder“: Namen und Begriffe, die wir mit unserer deutschen Ostseeküste verbinden. Aber nicht weniger vielfältig sind die Küsten weiter östlich und nordöstlich – letztlich geformt von Wind und Wellen, Hebung oder auch Senkung des Landes in rund 12 000 Jahren nacheiszeitlicher Entwicklung, verbunden durch die Ostsee, jenseits von Usedom und weiter östlich allgemein das Baltische Meer genannt, vom Menschen über die Jahrhunderte hinweg als Bindeglied gesucht und gefunden. Vor diesem Hintergrund sollen Ihnen die estnisch-lettischen Küstenlandschaften in ihrer ganzen Vielfalt zum eindrucksvollen Erlebnis werden.
Allein für Estland werden rund 1520 Inseln und kleine Eilande gezählt, heute nur kaum 20 von ihnen ständig bewohnt, aber viele über die Zeiten hinweg im Schnittpunkt der Geschichte umstritten. Mit Saaremaa, Hiiumaa und Muhu werden Sie die größten von ihnen kennen lernen.

Während die Ufer des estnischen Festlandes vielfach von steilen Kalksteinabbrüchen, Wasserfällen und vorgelagertem Geschiebe skandinavischer Herkunft gezeichnet sind, bieten die zum Baltischen Meer offenen lettischen Ufer flache, breite Sandstrände mit vergleichsweise ruhig mündenden Wasserläufen aus dem Hinterland.

Die verbindende Rolle von Baltischem Meer und Küsten wird durch die Entwicklung der Städte belegt, die an unserer Route liegen: Tallinn (mit einem Abstecher nach Helsinki), dann Pärnu, Riga, Ventspils und Liepāja, aber auch Kuldiga auf Grund seiner vorteilhaften Lage im küstennahen Hinterland.

Details/Programm

14-Tage-Tour „Küstenlandschaften Estlands und Lettlands“

07.09.2025: Ankunft in Tallinn

Selbstverständlich werden Sie von uns am Tallinner Flughafen bzw. Fährhafen empfangen. Wir begleiten Sie zu Ihrem kleinen Hotel in einer ruhigen Nebenstraße am zentralen Freiheitsplatz und bieten dort ein ausführliches Reiseberatungsgespräch an. Zum Abendessen erwartet Sie ein gepflegtes Altstadtrestaurant.


08.09.2025: Hanseatische Kirchen im alten Reval

Nach dem Frühstück führen wir Sie durch die vom hanseatischen Mittelalter geprägte Altstadt Tallinns, das bis 1918 den deutschen Namen Reval trug.
Besondere Beachtung gilt der heute als Museum der Kirchenkunst dienenden Nikolaikirche aus dem 13. Jh. mit einem Fragment des Totentanz-Gemäldes vom Lübecker Bernt Notke (um 1435 bis 1509). Beeindrucken wird Sie das Orgelkonzert.
Notke schuf auch den Altar in der aus dem 14. Jh. erhaltenen Heilig-Geist-Kirche.
Der Aufstieg auf den 124 m hohen Turm der Olaikirche – die Aussichtsplattform liegt tiefer – würde Sie mit einem fantastischen Blick auf Hafen und Wasserfront Tallinns belohnen.
Für den Nachmittag bieten wir Ihnen eine Besichtigung der Estnischen Nationaloper, und für den Abend können wir – in zeitlicher Abstimmung zum Abendessen – den Besuch eines Konzerts bzw. einer Opernaufführung vorbereiten.


09.09.2025: Tagesausflug nach Helsinki

Gleich nach dem Frühstück begeben wir uns zum Fährhafen und überqueren in einer etwa zweistündigen Fahrt den Finnischen Meerbusen. Schon von weitem sehen Sie den von Carl Ludwig Engel geplanten und 1852 fertiggestellten Dom von Helsinki.
Wir legen unmittelbar im Helsinkier Stadtzentrum am Olympiaterminal an, so dass unser Stadtrundgang an Markthalle (19. Jh.) und Marktplatz beginnen kann. Er führt uns dann über die „Espa“ – eigentlich Esplanadi, zwei parallel verlaufende Straßen mit zwischen ihnen liegendem Park, eine Flaniermeile mit vielen kleinen Cafés und Restaurants – bis zu der in den 1960er Jahren unmittelbar tief in den Granit hinein gestemmten Felsenkirche.

Am Nachmittag bringt uns der Wasserbus auf die der Stadt vorgelagerte ehemalige Seefestung Suomenlinna, bauliches Zeugnis von mehr als 250 Jahren erst schwedischer, dann bis 1918 russischer Herrschaft, seit 1991 UNESCO-Weltkulturerbe.
Während der abendlichen Überfahrt nach Tallinn kann der Hunger am Büffet gestillt werden.


10.09.2025: Steilküste und Wasserfall – Mittelalter und Kurstadtidylle

Auf unserer Tagesroute – zunächst nach Westen durch das küstennahe Hinterland – erreichen wir bei Tabasalu die aus Kalksteinen gebildete imposante estnische Steilküste. Bei Keila-Joa stoßen wir – nur knapp 2 km von der Küste entfernt – auf einen bis zu 50 m breiten Wasserfall.
Auf unserer Weiterfahrt passieren wir die im Winter eisfreie Hafenstadt Paldiski – ursprünglich Baltischport, in sowjetischer Zeit eine „geschlossene“ Stadt.
Das weiter südlich im nahen Hinterland gelegene ehemalige Zisterzienserkloster Padise (gegründet im 14. Jh.) gehört – nach sorgfältiger Restaurierung – zu den wichtigsten Zeugnissen mittelalterlicher Architektur in Nordeuropa.

Durch das wald- und seenreiche Küstenhinterland fahrend, erreichen wir das im 13 Jh. entstandene Haapsalu mit seiner alles überragenden alten Bischofsburg. Im 19. Jh. begründete ein deutsch-baltischer Arzt die Entwicklung Haapsalus zum Kurort, der Anfang des 20. Jh. sogar Eisenbahnanschluss (1995 stillgelegt) bis nach St. Petersburg erhielt.
Im alten Kursaal werden wir das Abendessen einnehmen.
Unsere Unterkunft finden wir in einer unmittelbar am Meer gelegenen Ferienhaussiedlung.


11.09.2025: Vogelbeobachtungen an Moor und Küste

Heute heißt es zeitig frühstücken. Schon am frühen Morgen fahren wir direkt in ein großes Moorgebiet. Ehemalige Strandwälle prägen das auffällig bewegte Relief. Sie umschließen heute als trockene Dünen die Moorkerne. Die nährstoffarmen Sandflächen wurden in der Vergangenheit mit Kiefern aufgeforstet. Aber Brände haben auf großen Flächen den Wald immer wieder zerstört.
Sukzessiv haben sich diese Wald- und Moorbrandgebiete zu interessanten Heidemoorlandschaften entwickelt und bilden für Auer- und Birkhühner einen idealen Lebensraum. Die im Herbst bei diesen Arten zu beobachtende Nachbalz dient nicht der Fortpflanzung, sondern der Erhaltung des sozialen Gefüges. Ältere Hähne demonstrieren ihre Revieransprüche und führen auf den Balzplätzen die Junghähne in das Balzritual ein. Dieses einmalige Naturschauspiel werden Sie aus nächster Nähe erleben können.
Nach einem Picknick werden wir hinreichend Zeit haben, die buchtenreichen Küstengewässer mit immer neuen Ausblicken auf vorgelagerte Inseln zu erkunden. Die flachen schilfreichen Buchten verlanden zunehmend. Vielen Wasservögeln bieten sie daher ideale Rastmöglichkeiten und eine reichhaltige Nahrungsquelle.
Wir übernachten wieder in unserer nun schon bekannten Ferienhaussiedlung.


12.09.2025: Hiiumaa – Insel der Leuchttürme

Nach dem Frühstück setzen wir mit der Fähre nach Hiiumaa über. Mit der anschließenden küstennahen Rundfahrt erlangen wir einen Eindruck von Ruhe und Beschaulichkeit in Natur und Leben auf der zweitgrößten estnischen Insel. Mit 965 km² ist Hiiumaa sogar noch etwas größer als Rügen, aber zählt mit rd. 11 000 Einwohnern – von ihnen knapp 4000 im Hauptort Kärdla – nur ein Siebentel der Einwohner im Vergleich.
Über Kärdla fahren wir bis zur äußersten Nordspitze der Insel zum Tahkuna-Leuchtturm – mit weitem Blick über den Finnischen Meerbusen – und zu dem benachbarten Denkmal für die Opfer der Estonia-Katastrophe vom 28. September 1994. Im äußersten Inselwesten erreichen wir den Kõpu- Leuchtturm, vor mehr als 500 Jahren auf Anregung der Hanse errichtet und heute ältester in Betrieb befindlicher Leuchtturm der Welt.
Ein Spaziergang über die Kassari-Halbinsel im Südosten Hiiumaas mit ihren zahlreichen Ferienhäusern lässt uns schnell erkennen, dass Hiiumaa für viele Esten ein beliebtes Urlaubsziel ist. Wir setzen aber noch auf Estlands größte Insel (2672 km², rund 36 000 Bewohner) Saaremaa über, queren sie von Norden nach Süden und werden in Kuressaare in einem stilvollen kleinen Boutique-Hotel Abendbrot und Nachtlager finden.


13.09.2025: Die Insel Saaremaa – Natur, Geschichte, Moderne

Nach dem Frühstück beginnen wir unsere Inselrundfahrt mit einem Abstecher auf die Halbinsel Sõrve. Sie erstreckt sich weit nach Süden in Richtung lettischer Küste, so dass, wie ein Blick auf die Karte zeigt, der Schifffahrt zwischen offenem Meer und Rigaer Bucht nur eine schmale Passage bleibt. Deshalb ließen die Schweden schon Mitte des 17. Jh. an der äußersten Südspitze der Halbinsel ein Leuchtfeuer brennen. Der Stahlbeton-Leuchtturm von 1960 ist mit 52 m der höchste Estlands.
Unsere Weiterfahrt im Wechsel von dichtem Wald und Wacholderheiden entlang der Westküste mit ihren Buchten und vorgelagerten Inseln vermittelt immer wieder neue Eindrücke, die uns zu einem Strandspaziergang einladen. In Kihelkonna besichtigen wir die gotische Kirche. Sie entstand schon im 13. Jh., ursprünglich als Wehrkirche gegen den drängenden Deutschen Orden. Auf Saaremaa sind die Spuren einer mehr als 750 Jahre langen, erst deutschen, dann dänischen, schwedischen und schließlich russischen Herrschaft unübersehbar, bis hin zu Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkrieges.

Am Nachmittag lässt uns ein Rundgang durch das rund 15 000 Einwohner zählende Kuressaare, die einzige Stadt auf Saaremaa erleben. Ihren Mittelpunkt bildet die Bischofsburg aus dem 14. Jh., die besterhaltene Burg im ganzen Baltikum. Neben architektonischen Zeugnissen und Denkmälern prägen heute Kurhaus und Hotels, Jacht- und Kleinschiffhafen, gepflegte Parkanlagen und Sportstätten das Bild eines Erholungsortes von zunehmend internationalem Rang.
Zum Abendessen treffen wir uns in einer ehemaligen Windmühle.


14.09.2025: Saaremaa – Muhu – Festland

Heute werden wir wieder auf das estnische Festland zurückkehren, aber gleich nach dem Frühstück fahren wir erst zu der Fläche, auf die vor etwa 3 500 Jahren die Trümmer eines Meteoriten stürzten. Sie hinterließen auf einem kilometergroßen Umfeld insgesamt 9 Einschlagkrater, der größte von ihnen 22 m tief, nahezu kreisrund mit 110 m Durchmesser, heute mit Wasser gefüllt. Es wird angenommen, dass mit den Einschlägen der damalige Wald im Umkreis von wenigstens sechs Kilometern zerstört wurde. Schon in prähistorischer Zeit umgaben Inselbewohner den See mit einer meterhohen Steinmauer und achteten ihn wahrscheinlich als eine besondere Kultstätte.
Auf unserer Weiterfahrt über Saaremaa nach Norden stoßen wir bei dem Dorf Karja auf eine Wehrkirche aus dem 14. Jh. mit einer Fülle mittelalterlicher Steinmetzarbeiten und Fresken.
Weiter östlich stehen wir in Põide vor dem größten gotischen Kirchengebäude der Insel, besonders gekennzeichnet durch den massiven Wehrturm. Põide selbst zählt heute nur rund zwei Dutzend Einwohner.

Über einen Ende des 19. Jh. angelegten Damm verlassen wir schließlich Saaremaa, aber erreichen an seinem Ende das estnische Festland noch immer nicht, sondern die knapp 200 km² große Insel Muhu. Ihr architektonisches Wahrzeichen ist die fast in der Mitte der Insel liegende frühgotische Dorfkirche von Liiva. Sie gilt als eine der stilstrengsten gotischen Landkirchen in Estland. Besondere Beachtung finden im Innern Fragmente von Wandmalereien (Ende 13. Jh.), die erst 1913 wiederentdeckt wurden.

Zur wichtigsten Lebensgrundlage entwickelt sich auch auf Muhu der Tourismus. Aber unter den rund 1700 Inselbewohnern gibt es viele, die nach wie vor für Muhu typische handwerkliche Fertigkeiten pflegen, z. B. die Bearbeitung von Wacholderholz.
Schließlich kehren wir von unserer mehrtägigen Drei-Insel-Rundfahrt bei Virtsu mit der Fähre auf das estländische Festland zurück. Nach einer Fahrt durch waldreiches Küstenhinterland empfängt uns in Pärnu ein kleines, sehr feines Hotel mit allen Bequemlichkeiten.


15.09.2025: Die „Sommerhauptstadt“ Pärnu

Nach dem Frühstück beginnt der Tag mit einem Stadtrundgang. Schon im 13. Jh. vom Deutschen Orden gegründet, gehörte Pärnu später zur Hanse, fiel dann unter schwedische und schließlich russische Herrschaft und war bis ins 19. Jh. sogar Festungsstadt. Die Parkanlagen, die die mittelalterliche Altstadt heute teilweise umgeben, stehen auf den ehemaligen Festungswällen.
Schon im 19. Jh. kamen die ersten Badegäste, angelockt vom weißen Sandstrand und dem sehr flachen Küstenwasser, das sich bei steigender Frühlingssonne schnell erwärmt. Es entstanden Villenviertel und Hotels. Die historisch gewachsene Kleinstadtatmosphäre mischt sich heute mit dem Fluidum moderner Spa- und Wellnesskultur. Immerhin ist Pärnu heute mit mehr als 40 000 Einwohnern die viertgrößte estnische Stadt.
Wir verlassen Pärnu auf der Straße nach Süden entlang der Rigaer Bucht und haben Gelegenheit zu einem Strandspaziergang.
Schließlich erreichen wir in einer Parklandschaft des nahen Küstenhinterlandes unsere heutige Übernachtungsstätte: das ehemals deutschbaltische Schloss und Gutsensemble Birinu, im neogotischen Stil um 1860 erbaut am Ufer des gleichnamigen Sees.


16.09.2025: Ausflug nach Riga

Der Tag soll uns einen lebensnahen Eindruck von Riga vermitteln, der mit rund 700 000 Einwohnern größten Stadt des Baltikums. Ihre Anfänge reichen bis ins 12. Jh. zurück. Historisches Zentrum der auf der östlichen Seite der Daugava gelegenen Altstadt ist der alte Marktplatz mit Rathaus, Schwarzhäupterhaus und davor stehender Rolandstatue.
Die sog. Rigaer Neustadt zeichnet sich architektonisch durch das in der 2. Hälfte des 19. Jh. entstandene Jugendstilviertel aus, jenseits von Park- und Grünanlagen, die auf alten Stadtbefestigungen angelegt wurden. Die historische Innenstadt Rigas, d. h. Alt- und Neustadt, steht seit 1997 auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe.
Beide Stadtviertel verbindet der Freiheitsboulevard mit dem Freiheitsdenkmal in seiner Mitte, 1935 errichtet als Symbol für die nationale Souveränität Lettlands.
Ein nicht weniger prägendes Symbol der Souveränität wurde der 2014 auf dem linken Daugava-Ufer gegenüber der Altstadt  eingeweihte Neubau der Lettischen Nationalbibliothek – als solche bereits 1919 auf der Basis von privaten Sammlungen und Spenden als Staatsbibliothek gegründet und in der Folge mit schließlich rund 5 Millionen Titeln über mehrere Standorte in Riga verteilt.
Wir möchten Ihnen diesen Neubau mit seiner Architektur, den Lesesälen und Dienstleistungen durch eine Führung näher bringen.
Anschließend ist Zeit zur freien Verfügung, bis wir uns am vereinbarten Treffpunkt einfinden – zur Weiterfahrt durch das historische Kurland nach Kuldiga, wo uns das beste Hotel der Kleinstadt erwartet.


17.09.2025: Kurland – historische Landschaft zwischen Ostsee und Rigaer Bucht

Kurland ist heute innerhalb der Republik Lettland die Landschaft südwestlich der Daugava zwischen Ostsee und Rigaer Bucht. Ursprünglich bewohnt vom seefahrenden baltischen Volk der Kuren, war Kurland seit dem frühen Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit immer wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen: Kämpfe der Kuren gegen dänische und schwedische Wikinger im 9. Jh., Eroberung und Unterwerfung durch die deutschen Orden im 13. Jh., erste Vorstöße Russlands im 16. Jh., Herzogtum unter polnisch-litauischer Oberhoheit im 17. und 18. Jh., schließlich 1795 mit der Dritten Polnischen Teilung Bildung des russischen Gouvernements Kurland, allerdings weitgehend autonom verwaltet vom deutsch-baltischen Adel. Die Ausrufung der unabhängigen Republik Lettland am 18.11.1918 und deren anschließende Verteidigung schloss auch Kurland ein.
Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin-Pakt) vom August 1939 bereitete den Boden für die folgende sowjetische Besetzung der Republik Lettland. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde ab Oktober 1944 eine etwa 500 000 Mann starke deutsche Heeresgruppe von den vorstoßenden Einheiten der Roten Armee in Kurland landseitig eingeschlossen (Kurland-Kessel) und konnte sich unter großen Verlusten bis zur bedingungslosen deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 behaupten.

Das heutige Kurland als eine Landschaft innerhalb der Republik Lettland lernen wir auf einer Tagesrundfahrt kennen.
Auf der Fahrt von Kuldiga nach Norden berühren wir Talsi, die „Perle Kurlands“, auch „Stadt der neun Hügel“ genannt, ehe wir Dundaga erreichen. Schon im 13. Jh. als Besitz des Bischofs von Riga erwähnt, gelangte das Gut Anfang des 18. Jh. an die Familie Osten-Sacken und war mit Beginn des 20. Jh. mit mehr als 100 000 Hektar das größte seiner Art im ganzen Baltikum. Das sog. Schloss lässt sich ursprünglich bis auf die im 13. Jh. vom Deutschen Orden errichtete Burg zurückführen; später zum Gutshaus umgebaut, 1905 während der Revolution niedergebrannt, nach dem Wiederaufbau als Schule und Verwaltungsgebäude genutzt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Bewohner des Gebiets zwangsweise umgesiedelt, um einem SS-Truppenübungsplatz Raum zu geben.
Nächstes Ziel unserer Rundfahrt ist Kap Kolka, nördlichster Punkt von Kurland zwischen Ostsee und Rigaer Bucht im Nationalpark Sliteres. Unmittelbar am Kap beobachten wir das gegenläufige Spiel der Wellen, spüren am breiten Sandstrand die Unberührtheit der Natur und lernen auf der Weiterfahrt nach Ventspils die letzten livischen Fischerdörfer kennen. In sowjetischer Zeit war die kurländische Ostseeküste weitgehend militärisches Sperrgebiet.
Ventspils entstand als Hafenstadt an der Mündung der Venta in die Ostsee, wobei die Venta im Mittelalter ins Hinterland bis Kuldiga schiffbar war. So war Ventspils im ausgehenden Mittelalter ein Zentrum des Schiffbaus und Ausgangspunkt der seinerzeit bedeutenden kurländisch-herzöglichen Flotte. In Ventspils endet heute auch eine Erdölpipeline aus Russland.


18.09.2025: Die lettische Kleinstadt Kuldiga

Nach dem Frühstück lernen Sie Kuldiga bei einem Stadtrundgang näher kennen. Wie viele andere Ansiedlungen an der lettischen Küste und in deren Hinterland wird Kuldiga schon im 13. Jh. urkundlich erwähnt, wurde im 14. Jh. Mitglied der Hanse und später Residenz des kurländischen Herzogtums. Das Schloss (am Platze des heutigen Stadtgartens) wurde im 18. Jh. abgerissen, um Steine für den Hausbau in der Stadt zu gewinnen, deren Holzhäuser wiederholt Bränden zum Opfer gefallen waren. Bis heute bilden in der Altstadt Holzhäuser ein einzigartiges architektonisches Ensemble.
Das älteste Holzgebäude (1670) der Stadt finden Sie in Nachbarschaft von altem Rathaus und Marktplatz. Beeindruckend ist auch das in Fachwerkbauweise errichtete Gebäude (1622) der ehemaligen herzoglichen Hofapotheke.
Mehrere Kirchen prägen das Stadtbild: Die St. Katharinenkirche lässt sich bis 1252 zurückverfolgen. Im 17. Jh. entstand die katholische Dreifaltigkeitskirche. Die jüngere St. Annakirche diente vornehmlich der deutsch-baltischen Gemeinde, und im 19. Jh. kamen eine russisch-orthodoxe Kirche sowie eine Synagoge (heute die Stadtbibliothek) hinzu.
Von der 1874 erbauten Ziegelbrücke über die Venta können Sie flussaufwärts den Blick auf den mit fast 250 m breitesten und bis zu 2 m hohen Wasserfall Europas werfen. An ihm hat man, wie es früher hieß, „Lachse aus der Luft gefangen“.

Es sollte Zeit für eine Mußestunde in dem nur rund 13 000 Einwohner zählenden Kuldiga bleiben, ehe die Weiterfahrt (rund 90 km) an die Küste nach Liepāja angetreten wird. Sie werden dort nicht nur übernachten, sondern können am Abend in der Dreifaltigkeitskathedrale ein exklusives Orgelkonzert hören.


19.09.2025: Liepaja – Lettlands größte Hafenstadt

Ihr Hotel im Zentrum Liepajas, unmittelbar an der Pier des Fischerhafens, ist der ideale Ausgangspunkt für eine sachkundige Stadtführung. Unverkennbar ist, was für unterschiedliche Spuren die Geschichte in dieser Stadt hinterlassen hat. Die Dreifaltigkeitskathedrale (mit einer der ältesten großen Orgeln Europas) bietet vom Turm einen guten Überblick.
Liepaja ist ein wichtiger Hafen (mit Sonderwirtschaftszone) und mit rund 75 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Lettlands, entstanden und bis heute konzentriert auf einen schmalen Landstreifen zwischen Küste und dem lang gestreckten Liepaja-See im nahen Hinterland. Anfang des 18. Jh. wurden mit dem Bau des sog. Handelskanals Schifffahrt und Hafenwirtschaft gefördert. Nachdem Kurland im Jahre 1795 Teil des gleichnamigen russischen Gouvernements geworden war, begünstigte im 19. Jh. der eisfreie Hafen die rasche Entwicklung der Stadt zu einem bedeutenden Handels- und Industriezentrum mit Eisenbahnanschluss bis ins russische Hinterland, aber auch den Ausbau zur Festung. Nördlich an das historische Liepaja angrenzend entstand um die Wende vom 19. zum 20. Jh. die strategische Kriegsflottenbasis Karosta, in sowjetischer Zeit mit der 2 km langen Nordmole Hauptbasis der Baltischen Flotte.
Die Verbindung zwischen dem ehemals militärstrategischen Stadtteil Karosta und dem eigentlichen Liepaja stellt die Kalpakabrücke her, 1906 ursprünglich als Drehbrücke gebaut. Heute ist Karosta nicht mehr ein abgesperrtes Militärareal, aber immer noch ein besonderes Stadtviertel, das Künstler inspiriert hat und auch als Tourismusobjekt interessant wird. Historisch aufschlussreich sind die russisch-orthodoxe St-Nikolai-Kathedrale, errichtet 1901 bis 1903, und das Militärgefängnis, heute Museum und Herberge.
Die historische Innenstadt Liepajas, architektonisch besonders geprägt von mehreren Kirchen und stattlichen Bürgerhäusern, trennen Stadtpark   und großzügige Sportanlagen vom kilometerlangen Sandstrand. Er verleiht der Stadt im Sommer zusätzliche Anziehungskraft. 
Nach unserer Stadtführung wird Ihnen ausreichend Freizeit verbleiben, um Ihr Bild von Liepāja  zu vertiefen und den letzten Abend in Lettland zu genießen.


20.09.2025: Abschied

Nach dem letzten Frühstück auf lettischem Boden kann Ihre Heimreise beginnen, die wunschgemäß von uns organisiert werden kann. Sie hätten die Wahl, die Fähre direkt ab Liepāja nach Travemünde zu buchen oder aber einen Flug ab Riga. Nach Riga brächten wir Sie selbstverständlich.

Leistungen/Preis

Reisetermine:7. bis 20. September 2025
 Ihr Wunschzeitraum – ab 6 Personen freie Terminwahl

Reisepreis p. P.
(bei Übernachtung im Doppelzimmer):

2.355,- Euro

Einzelzimmerzuschlag: 495,- Euro
Auch Alleinreisende sind herzlich willkommen!

Folgende Leistungen sind inklusive:

  • 13 Übernachtungen in guten und sehr guten Mittelklassehotels (***/*)
  • Halbpension an allen Tagen (Frühstück, Abendessen) und ein Picknick in der Natur
  • sämtliche Transfers im modernen Reisebus (mit Lautsprechersystem und Klimaanlage sowie TV/DVD)
  • qualifizierte deutschsprachige Reiseleitung an allen Tagen
  • Stadtführungen in Tallinn, Helsinki, Haapsalu, Kuressaare, Pärnu, Riga und Liepāja
  • Eintritte: Nikolaikirche u. Heiliggeistkirche Tallinn, Nationaloper, Felsendom Helsinki, Bischofsburgen Haapsalu & Kuressaare, Kõpu-Leuchtturm, Nationalbibliothek Riga, Dreifaltigkeitskathedrale Liepāja
  • Exklusive Orgelkonzerte in Tallinn (Nikolaikirche) und Liepāja (Dreifaltigkeitskathedrale)
  • Orgelkonzert im Rigaer Dom
  • Führung durch die Nationaloper in Tallinn und die Werkstätten für landestypische Handarbeiten
  • ornithologisch-ökologisch geführter Tagesausflug in Nordwestestland
  • Fährticket Tallinn-Helsinki-Tallinn mit TALLINK
  • sämtliche Fährüberfahrten in Westestland und nach Suomenlinna (Helsinki)
  • alle Reservierungs- und Buchungsentgelte
  • Reise-Sicherungsschein

Buchung

Wenn Sie an dieser Gruppenreise interessiert sind, nutzen Sie bitte unser Buchungsformular (PDF-Datei)* oder senden Sie eine Mail an info(at)baltikumreisen.de mit dem Betreff „Küstenlandschaften Estlands und Lettlands“.

Wir werden umgehend in Kontakt zu Ihnen aufnehmen!

*Mit Klick auf "Buchungsformular" läd Ihr Computer das Buchungsformular herunter. Es befindet sich nun in Ihren Downloads.
Drücken Sie auf der Tastatur Strg. + J, um Ihre Downloads zu öffnen.

Zur Darstellung von PDF-Dateien benötigen Sie den Acrobat Reader, den Sie hier herunterladen können.
Tipp: Deaktivieren Sie die "Optionalen Angebote" auf der Downloadseite.