Helsinki – Peipussee – Kurland

Eine individuell geführte Genussreise an die nordöstliche Ostseeküste für bis zu 6 Teilnehmer

Allgemeines

Finnlands Hauptstadt, Europas fünftgrößter Binnensee und eine historische Region im Westen Lettlands – ein europäischer Kulturraum, der sich mit Vielfalt präsentiert, geprägt von einer historisch unterschiedlichen Vergangenheit im Grenzbereich der Mächte und Religionen.

Erleben Sie eine bestechende Mischung aus Geschichte, regionalem Charme und unberührter Natur! Ihre Reise beginnt in der klassizistischen Architektur der finnischen Hauptstadt und führt Sie weiter zur schroffen Kliffküste Nordestlands und in die Dörfer der Altgläubigen am Peipussee. Entdecken Sie die ehemalige Hanse- und heutige estnische Kulturstadt Viljandi (dt. Fellin) und die lettischen Ufer der Rigaer Bucht, bevor Sie Kuldiga (dt. Goldingen) erreichen – seit 2023 in der Liste des UNESO-Weltkulturerbes geführt.

Dabei bleibt der Weg das Ziel und mit Zeit und Muße gewähren wir Ihnen abseits touristischer Ströme authentische Einblicke in das Alltagsleben, räumen mit Vorurteilen auf ohne dabei Klischees zu bedienen oder gar zu agitieren. Und zwischen den Themen lassen wir uns Zeit für die Natur und Gespräche – inhaltlich vertiefende Besichtigungen wechseln sich mit leichten Wanderungen ab, umrahmt vom Genuss unikaler Übernachtungsorte und gehobener Kulinarik.

Details/Programm

16-Tage-Tour „Helsinki-Peipussee-Kurland“

02.09.2025: Ankunft in Helsinki

Bei Ankunft erwarten wir Sie bereits am Flughafen und begleiten Sie nach der Begrüßung zum Hotel. Nach dem Check-In und einer kleinen Erfrischungspause unternehmen wir einen ersten Spaziergang in ein gediegenes Altstadtlokal, wo wir die Details der kommenden Tage besprechen und den Reisetag in ruhiger und angenehmer Atmosphäre ausklingen lassen.


03.09.2025: Die finnische Hauptstadt

Nach dem Frühstück beginnen wir mit der kulturellen Entdeckung Helsinkis und dies in einer Kombination aus Rundfahrt und Erkundungsspaziergängen. Unser lokaler Stadtführer wird uns neben den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt auch Einblicke in den nordischen Alltag ermöglichen.

Helsinki, zusammen mit seinen Vororten, zählt heute mehr als 1 Million Einwohner. Die Stadt wurde im 16. Jahrhundert unter schwedischer Herrschaft gegründet, um mit dem blühenden Reval (heute Tallinn) zu konkurrieren. 1809 wurde sie Teil des Russischen Zarenreichs und zur Hauptstadt des Großfürstentums Finnland ernannt. Seit 1917 ist Helsinki die Hauptstadt der unabhängigen Republik Finnland. In Helsinki lassen sich zahlreiche historische Bauwerke auf engstem Raum entdecken.

Zu den Highlights gehört das neoklassizistische Zentrum, das vom deutschen Architekten C. L. Engel entworfen wurde, mit dem evangelischen Dom und dem Senatsplatz. Nicht weit entfernt befindet sich die Uspenski-Kathedrale, der größte orthodoxe Sakralbau in Europa außerhalb Russlands. Musikliebhaber werden das Jean-Sibelius-Denkmal und die Finlandia-Halle im Stadtteil Töölö zu schätzen wissen. Ebenfalls in Töölö liegt die weltberühmte Felsenkirche, die in massiven Granit gebaut ist und nur 13 Meter hoch ist.

Nach einer Mittagsrast in den historischen Markthallen am Hafen, erkunden wir am Nachmittag die Festungsinseln von Suomenlinna.

Aus strategischen Gründen im 18. Jahrhundert von den Schweden errichtet und im 19. Jahrhundert von den Russen weiter ausgebaut, diente die Anlage sogar noch im Zweiten Weltkrieg militärischen Zwecken – eine wahre Zeitreise. Seit 1973 unter ziviler Verwaltung, wurde die Inselgruppe 1991 als herausragendes Beispiel europäischer Festungsarchitektur in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen.

Den Abend beschließen wir in einem Stadtrestaurant mit hervorragender Bio-Küche.


04.09.2025: Durch die südfinnischen Schären in die Kleinstadt Porvoo

Am heutigen Tag unternehmen wir einen Ausflug in das östliche Umland der Hauptstadt und entlang der faszinierenden Schärenküste Südfinnlands nach Porvoo, die mit 800 Jahren zweitälteste Stadt Finnlands. In einer nahezu unberührten Landschaft gilt der ehemalige Bischofsitz heute als finnische „Sommerhauptstadt“, berühmt für seine malerischen Holzhäuser. 

Während eines kurzweiligen Stadtrundgangs entdecken wir das Zentrum des übrigens offiziell zweisprachigen Ortes, in dem die schwedische Sprache auf kommunaler Ebene einen offiziellen Status hat.

Nach der Dombesichtigung gönnen wir uns in einem gemütlichen Altstadtcafé eine Gaumenfreude.

Am Nachmittag unternehmen wir eine kleine Wanderung zu den Gletschertöpfen von Askola. Hierbei handelt es sich um ca. 20 zylinderförmige Vertiefungen, deren Entstehung auf Schmelzwasserwirbel zum Ende der letzten Eiszeit zurückzuführen ist.

Während der Rückfahrt nach Helsinki genießen wir unser heutiges Abendessen mit Blick auf die Schärenküste.


05.09.2025: Fährüberfahrt nach Tallinn und die Nordküste Estlands

Heute verlassen wir Helsinki und schiffen uns dazu auf eine der zahlreichen Fähren nach Tallinn ein, die beide Hauptstädte und somit den Großraum TALLINSKI miteinander verbinden. Die Fahrtzeit ist mit etwas über zwei Stunden verhältnismäßig kurz. Die finnische Küste noch in Sichtweite, werden wir der ersten estnischen Inseln bald gewahr.

In Tallinn angelandet, verlassen wir die Stadt ohne uns aufzuhalten und fahren weiter in östliche Richtung. Auf der Halbinsel Pärispea im Lahemaa-Nationalpark betreten wir nach einer Strandwanderung zum nördlichsten Festlandspunkt Estlands wahrhaftig Neuland und beobachten hier mit etwas Glück auch Ringel- oder Kegelrobben, die sich im Herbst vom offenen Meer kommend auf den kleineren Geröllinseln vor der Küste einfinden.

Zum Abend erreichen wir ein Gutshotel, wo wir beköstigt werden und später die Häupter betten.


06.09.2025: Der baltische Glint

Das als solches bezeichnete Kalksteinmassiv erstreckt sich über die gesamte Nordküste Estlands, schließt im Osten des Landes besonders mächtig auf und bildet hier eine bis zu 60 Meter hohe Kliffwand.

So imposant das Landschaftsbild durch das Glint geprägt wird, so bedeutend ist der hohe Ölgehalt des Ordovizium-Gesteins für die Industrie und Wirtschaft, denn Estlands „brennende Steine“ versorgen das Land und die Anrainerregionen bereits seit mehr als 100 Jahren mit der daraus gewonnenen Energie.

Nach dem vorangegangenen Studium der unter www.baltikumreisen.de/infos-zum-baltikum/oelschiefer-in-estland/ einsehbar weiterführenden Informationen, können wir uns am heutigen Vormittag gut vorbereitet unter Tage begeben und uns den Detailfragen des Ölschieferbergbaus widmen, um im Anschluss daran, während einer ausgedehnten Wanderung entlang des Steilküstenkliffes im Park von Toila, die oberirdische Schönheit noch bewusster zu schätzen.

Wir beschließen den Abend im bereits bekannten Ambiente.


07.09.2025: Привет – das russische Estland

Die Aufmerksamkeit des heutigen Tages gilt dem Nordosten Estlands, einer Region, die während der sowjetischen Zugehörigkeit eine starke Industrialisierung erlebte und durch einen hohen russischen Bevölkerungsanteil nach wie vor sicht- und hörbar geprägt wird. Abseits der offiziellen Behörden ist Russisch hier defacto die Alltags- und Umgangssprache - Итак, товарищи, поехали!

Sillamäe, die wegen der geheimen Uranindustrie lange Zeit geschlossenen Stadt, überzeugt mit einem Zentrum im sozialistischen Klassizismus und so geleitet uns das Abbild der Treppen von Odessa ebenso bis ans Meer.

In der Industriestadt Narva, einer ehemals blühenden Hansestadt, wird die Grenznähe der letzten Jahrhunderte nicht nur in der Architektur sichtbar. In Estlands drittgrößten Stadt, die sich geographisch näher an St. Petersburg als an Tallinn befindet, werden wir einen ausgiebigen Stadtrundgang unternehmen und die Burganlage der gut erhaltenen Hermannsfeste besichtigen.

Am Nachmittag führt uns der Weg entlang des Narva-Grenzflusses in den Küsten- und Badeort Narva-Jõesuu, einer russischen Sommerfrische mit Jugendstilbauten aus der Zarenzeit und dem Datscha-Flair der Gegenwart.


08.09.2025: Beeren am Peipussee

Nach dem uns die vergangenen Tage inhaltlich gefordert haben, lassen wir heute ein bisschen die Seele baumeln und geben uns dem Lokalkolorit hin. In den nahezu unendlichen Wäldern zwischen Finnischen Meerbusen und Peipussee fällt es uns nicht schwer – hier wachsen Pilze und Beeren in einer Fülle, wie es nur das russische Märchen kennt.

Am natürlichen Wasseraustritt des Peipussee, dem Grenzfluss Narva, befindet sich in Vasknarva unweit der Überreste der alten Ordensburg ein russ.-orth. Frauenkloster, dessen Tore für uns jedoch verschlossen bleiben.

Somit wandern wir am Nachmittag zum Peipussee und am Strand immer weiter und weiter und kreuzen lediglich Elchfährten.

Abends erreichen wir unsere Unterkunft, eine ehemalige Grenzstation am Ufer des Sees.


09.09.2025: Bourgeoisie und Landleben am Peipussee

Nach dem Frühstück ist zunächst der Besuch des Gutes von Alatskivi angedacht, wo wir während einer Führung die Geschichte des imposanten Schlosses erfahren. Das Gut wurde erstmals 1601 erwähnt und nach dem Vorbild von Schloss Balmoral in Schottland entstand zwischen 1880 und 1885 das Schloss von Alatskivi im noch bis heute erhaltenen neogotischen Stil.

Am Nachmittag fahren wir am Westufer des Peipussee weiter entlang in die „Zwiebeldörfer“, von orthodoxen Altgläubigen bewohnt, die hier vor Jahrhunderten als ehemalige Religionsflüchtlinge aus Russland Zuflucht suchten und fanden. Ihre Dörfer tragen diesen Beinamen, weil seit Generationen der Anbau von Zwiebeln auf den sandigen Böden besonders einträglich ist – neben dem Fischfang natürlich.

Es wäre daher nur recht und billig, in Ihrem Reisegepäck Platz für einen Zwiebelzopf vorzuhalten.


10.09.2025: Unterwegs auf dem Embach

Heute werden wir eines der letzten großflächig unzerschnittenen Feuchtgebiete des Baltikums kennenlernen. Der wassereiche Embach (estn. Emajõgi) fließt aus dem mittelestnischen Wirtzsee (estn. Võrtsjärv) langsam in Richtung Peipussee (estn. Peipsijärv) und charakterisiert eine in Europa einmalige Naturlandschaft.

Überschwemmungswiesen, Flutwälder und verlandete Altarme bieten somit auch Vogelarten ideale Brutbedingungen und der Fischreichtum der Gewässer eine verlässliche Nahrungsrundlage.

Während einer Bootsfahrt durch dieses Naturparadies sollte uns die Beobachtung mindestens eines Seeadlers garantiert sein.

Am Abend erreichen wir in der Kreisstadt Viljandi wieder urbane Gefilde und werden kulinarisch verwöhnt.


11.09.2025: Viljandi – die alte Hansestadt Fellin und das Sumpfland im Norden

Unsere heutigen Tagesaktivitäten beginnen wir mit einem Stadtrundgang durch Viljandi, denn die mittelestnische Kleinstadt kann mit einer bewegten Vergangenheit aufwarten. Bereits im 13. Jh. errichtete der Schwertbrüderorden eine mächtige Ordensburg und mit der Zugehörigkeit zur Hanse entwickelt sich die Stadt zwischen Pernau (heute Pärnu) und Dorpat (heute Tartu) zu einem wichtigen Handelspunkt auf dem Weg von und nach Russland.      

Am Nachmittag begeben wir uns auf eine Naturpirsch im Soomaa-Nationalpark. Das 37 000 ha große Schutz-gebiet, 1993 ausgewiesen, ist ein zusammenhängendes Moor- und Sumpfareal von 25 km Durchmesser, das von keiner einzigen Straße gequert wird. Soomaa ist Estlands einziger PAN-Park (Protected Area Network). Als solche werden Wildnis-Schutzgebiete bezeichnet, in denen Naturschutz und nachhaltiger Tourismus zusammengeführt werden. Das Reservat ist durch seine „fünfte Jahreszeit“ bekannt, wenn im Frühjahr nach der Schneeschmelze und im Spätsommer nach starken Regenfällen bis zur Hälfte der Nationalparkfläche unter Wasser stehen kann.

Entsprechend der Wasserstände unternehmen wir während der Erkundungsfahrt auch eine Moorwanderung und besuchen die TIPU-Naturschule, ein gemeinnütziges Bildungsprojekt mit Beteiligung deutscher FÖJler.               

Nach dem Abendessen in einem lokalen Landgasthaus kehren wir nicht direkt nach Viljandi zurück, sondern versuchen mit beginnender Dämmerung während einer Waldfahrt einen Elch zu erspähen. Obgleich die Beobachtung dieser scheuen und vagabundierenden Großsäuger immer auch ein bisschen Glück benötigt, besteht während der Brunftzeit eine realistische Chance.


12.09.2025: entlang der alten Strandstraße

Heute verlassen wir Viljandi und befahren auf unserem Weg streckenweise Straßenabschnitte, auf denen sich am 23. August 1989 die „baltische Kette“ bildete, ein Spalier von Esten, Letten und Litauern, die sich seinerzeit an die Hand nahmen und damit die Einigkeit im Drang nach Unabhängigkeit und staatliche Eigenständigkeit demonstrierten.

Auf der Strandstraße nach Süden, entlang der Rigaer Bucht, erreichen wir Lettland. Durch den Neubau der Transitstrecke „Via Baltica“ ist die ehemalige Poststraße (Reval-Riga) heute kaum befahren und schlängelt sich idyllisch durch eine kiefern- und dünenreiche Küstenlandschaft entlang vieler kleiner Fischerdörfer, in denen die Zeit stehengeblieben scheint. Streckenweise führt uns der Weg so dicht ans Meer, dass wir den Eindruck bekommen, direkt am Strand zu fahren – Gelegenheit für Strandspaziergänge und Stopps zur Beobachtung der ebenso südwärts ziehenden Vögel.

Schließlich erreichen wir in einer Parklandschaft des nahen Küstenhinterlandes unsere heutige Übernachtungsstätte: das ehemals deutschbaltische Schloss und Gutsensemble Birinu, im neogotischen Stil um 1860 erbaut am Ufer des gleichnamigen Sees.


13.09.2025: Tag der Bücherwürmer und Leseratten

Es zieht uns nach Süden und in die lettische Hauptstadt Riga. Hier interessiert uns zunächst das morgendliche Treiben des Zentralmarktes und eine Verkostung von Neunaugen, einer lokalen Rarität und Köstlichkeit.

Am gegenüberliegenden Ufer der Daugava erwartet uns in der erst 2014 neu eröffneten Nationalbibliothek von Riga eine Führung durch das imposante Gebäude und Exkurs in die lettische Literatur.

Nach einem Kaffeehausbesuch im Jugendstilviertel von Riga verlassen wir die Hauptstadt und versorgen uns wieder mit Frischluft. Im Verlandungsbereich eines Süßwasserflachsees, eingebettet zwischen den Dünenwäldern am Rande der Rigaer Bucht, unternehmen wir am Nachmittag auf dem Weg zu unserer Unterkunft eine kleine Wanderung.


14.09.2025: Kurland – zwischen Ostsee und Rigaer Bucht

Kurland ist heute innerhalb der Republik Lettland die Landschaft südwestlich der Daugava zwischen Ostsee und Rigaer Bucht. Ursprünglich bewohnt vom seefahrenden baltischen Volk der Kuren, war Kurland seit dem frühen Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit immer wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen: Kämpfe der Kuren gegen dänische und schwedische Wikinger im 9. Jh., Eroberung und Unter-werfung durch die deutschen Orden im 13. Jh., erste Vorstöße Russlands im 16. Jh., Herzogtum unter polnisch-litauischer Oberhoheit im 17. und 18. Jh., schließlich 1795 mit der Dritten Polnischen Teilung Bildung des russischen Gouvernements Kurland, allerdings weitgehend autonom verwaltet vom deutsch-baltischen Adel. Die Ausrufung der unabhängigen Republik Lettland und deren anschließende Verteidigung schloss auch Kurland ein.

Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin-Pakt) vom August 1939 bereitete den Boden für die folgende sowjetische Besetzung der Republik Lettland. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde ab Oktober 1944 eine etwa 500 000 Mann starke deutsche Heeresgruppe von den vorstoßenden Einheiten der Roten Armee in Kurland landseitig eingeschlossen (Kurland-Kessel) und konnte sich unter großen Verlusten bis zur bedingungslosen deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 behaupten.

Wir unternehmen heute einen Streifzug durch diese historisch geprägte Landschaft. Auf der Fahrt von Engure nach Norden berühren wir Dundaga. Schon im 13. Jh. als Besitz des Bischofs von Riga erwähnt, gelangte das Gut Anfang des 18. Jh. an die Familie Osten-Sacken und war mit Beginn des 20. Jh. mit mehr als 100 000 Hektar das größte seiner Art im ganzen Baltikum. Das sog. Schloss lässt sich ursprünglich bis auf die im 13. Jh. vom Deutschen Orden errichtete Burg zurückführen; später zum Gutshaus umgebaut, 1905 während der Revolution niedergebrannt, nach dem Wiederaufbau als Schule und Verwaltungsgebäude genutzt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Bewohner des Gebiets zwangsweise umgesiedelt, um einem SS-Truppenübungsplatz Raum zu geben.

Nächstes Ziel unserer Rundfahrt ist Kap Kolka, nördlichster Punkt von Kurland zwischen Ostsee und Rigaer Bucht im Nationalpark Slītere. Unmittelbar am Kap beobachten wir das gegenläufige Spiel der Wellen, spüren am breiten Sandstrand die Unberührtheit der Natur.

Zudem schärfen wir den Blick und putzen die Brillengläser, denn es gibt hier Bernstein.

Am Abend kehren wir nach Engure zurück und genießen noch einmal das private Ambiente unserer Unterkunft und die Nähe zur Rigaer Bucht.


15.09.2025: Natur im alten Kurland

Der heutige Tag bringt uns noch einmal in die Natur und mit einer Wanderung nach dem Frühstück zunächst an den Engure See, der mit seinem Einzugsgebiet sowie einem breiten Küstenstreifen an der Westküste der Rigaer Bucht für verschiedene Wasser- und Watvogelarten einen wichtigen Rast- und Brutplatz darstellt.

Das Gebiet ist sowohl Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung (IBA – Important Bird Area), als auch in der RAMSAR-Liste der international bedeutsamen Feuchtgebiete geführt. Zudem ist es ein LIFE-Projekt der Europäischen Union. Eines der damit verbundenen Entwicklungsziele des Naturparks ist die nachhaltige Nutzung der Region in teilweise althergebrachter Weise. So werden beispielsweise der traditionelle Fischfang und die Beweidung mit alten (standortgerechten) Haustierrassen zum Nutzen der einheimischen Bevölkerung gezielt gefördert. Die Uferweiden und flachen Küstengewässer dieser Kulturlandschaft sind besonders artenreich und eignen sich ausgezeichnet zur Vogelbeobachtung.

Seit über 40 Jahren werden am Ufer des Engure-Sees in der Feldstation des ornithologischen Labors des Biologischen Instituts der Universität Riga die im und am See nistenden Vögel erforscht und beringt. Unter Ornithologen ist nicht nur das Zentrum des Naturparks zur Legende geworden, sondern vor allem sein von den Wissenschaftlern gebautes "Schwimmendes Haus", dass mit einer ganz anderen Geschichte verbunden wird…

Im Gebiet um den See befinden sich auch mehrere Beobachtungstürme und ein gut angelegter Lehrpfad durch ein Kalkniedermoor.

Mit der der Fahrt durch das Kurland von heute durchqueren wir am Nachmittag eine für mitteleuropäische Verhältnisse einmalig erhaltene Kulturlandschaft und erreichen in der Kleinstadt Kuldiga unser Tagesziel und ein kultiges Hotel im modernen Shabbylook.


16.09.2025: Kuldiga – das alte Goldingen

Nach dem Frühstück lernen wir Kuldiga bei einem Stadtrundgang näher kennen. Wie viele andere Ansiedlungen an der lettischen Küste und in deren Hinterland wird Kuldiga schon im 13. Jh. urkundlich erwähnt, wurde im 14. Jh. Mitglied der Hanse und später Residenz des kurländischen Herzogtums. Das Schloss (am Platze des heutigen Stadtgartens) wurde im 18. Jh. abgerissen, um Steine für den Hausbau in der Stadt zu gewinnen, deren Holzhäuser wiederholt Bränden zum Opfer gefallen waren. Bis heute bilden in der Altstadt Holzhäuser ein einzigartiges architektonisches Ensemble.

Das älteste Holzgebäude (1670) der Stadt finden Sie in Nachbarschaft von altem Rathaus und Marktplatz. Beeindruckend ist auch das in Fachwerkbauweise errichtete Gebäude (1622) der ehemaligen herzoglichen Hofapotheke. Mehrere Kirchen prägen das Stadtbild: Die St. Katharinenkirche lässt sich bis 1252 zurückverfolgen. Im 17. Jh. entstand die katholische Dreifaltigkeitskirche.

Die jüngere St. Annakirche diente vornehmlich der deutsch-baltischen Gemeinde, und im 19. Jh. kamen eine russisch-orthodoxe Kirche sowie eine Synagoge (heute die Stadtbibliothek) hinzu.

Von der 1874 erbauten Ziegelbrücke über die Venta können wir flussaufwärts den Blick auf den mit fast 250 m breitesten und bis zu 2 m hohen Wasserfall Europas werfen. An ihm hat man, wie es früher hieß, „Lachse aus der Luft gefangen“, wenn sie im Herbst den Fluss hinaufsteigen.

Es sollte Zeit für Mußestunden in Kuldiga bleiben. Ein letztes gemeinsames Abendessen in angenehmem Ambiente lässt Ihre Reise würdig ausklingen.


17.09.2025: Abschied und Heimreise

Nach dem Frühstück werden wir in Richtung Riga aufbrechen, von wo aus Ihre Heimflüge starten.

Es wäre schön, wenn Sie nach dieser Reise genussvoll auf eine erlebnisreiche, interessante und angenehm verbrachte Zeit zurückblicken können und vor allem zufrieden sind.

Wir wünschen Ihnen eine sichere Heimkehr und bedanken uns ganz herzlich!

Leistungen/Preis

Reisetermine:2. bis 17. September 2025
 Ihr Wunschzeitraum – ab 6 Personen freie Terminwahl

Reisepreis p. P.
(bei Übernachtung im Doppelzimmer):

2.895,- Euro

Einzelzimmerzuschlag: 495,- Euro
Auch Alleinreisende sind herzlich willkommen!

Folgende Leistungen sind inklusive:

  • 15 Übernachtungen in guten und sehr guten Mittelklassehotels (***/*)
  • Halbpension an allen Tagen (Frühstück, Mittag- oder Abendessen)
  • sämtliche Transfers und Tagesfahrten im modernen Kleinbus (inkl. Kraftstoffkosten)
  • fachkundige, deutschsprachige Reiseleitung an allen Tagen
  • deutschsprachige Stadtführungen in Helsinki, Narva, Viljandi und Kuldiga sowie Objektführungen im Bergbaumuseum Schacht Kiviõli-Ahtme, Schloss Alatskivi und in der Nationalbibliothek Riga
  • deutschsprachig geführter Tagesausflug nach Porvoo
  • Eintritte (genannt sind nur die eintrittspflichtigen Objekte): Felsenkirche Helsinki, Hermannsfeste Narva, Bergbaumuseum Schacht Kiviõli-Ahtme, Schloss Alatskivi, Nationalbibliothek Riga
  • Fährtickets Helsinki-Tallinn mit TALLINK
  • Wassertaxi nach Suomenlinna
  • Bootsfahrt auf dem Emajõgi
  • alle Reservierungs- und Buchungsentgelte
  • Reise-Sicherungsschein

Buchung

Wenn Sie an dieser Gruppenreise interessiert sind, nutzen Sie bitte unser Buchungsformular (PDF-Datei)* oder senden Sie eine Mail an info(at)baltikumreisen.de mit dem Betreff „Küstenlandschaften Estlands und Lettlands“.

Wir werden umgehend in Kontakt zu Ihnen aufnehmen!

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